Mittwoch, Mai 02, 2007

Tauchen - dort wo noch nicht jeder taucht?

Willste mal wo tauchen, wo noch nicht jeder taucht? So eine Frage beantworte ich normalerweise mit "JA", aber nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, werde ich beim nächsten mal zumindest genauer nachfragen, wo den dieser ORT ist.
Hier der Artikel vom 29. April über "Klärschlammtaucher" :

Melsungen. Zwei Dinge verbinden den Klärschlammtaucher mit der Außenwelt: der Luftschlauch und der Sprechfunk. Ansonsten ist der Taucher, der dieser Tage im Faulturm der Melsunger Kläranlage mit einer Hochdrucklanze die festen Ablagerungen aufbricht, ganz auf seinen Tastsinn angewiesen.

Diese Ablagerungen bestehen aus viel Sand und verfestigtem Schlamm. In 20 Jahren hatte sich so viel angesammelt, dass die Pumpe nicht mehr arbeiten konnte. Ein Drittel des Turms war inzwischen mit diesen Ablagerungen angefüllt (siehe Hintergrund).

Seit Dienstag sind Siegfried Richter, Chef des gleichnamigen Tauchbetriebs aus Hamburg, und seine Taucher Michael Lorenz, Arne Thien und Till Schweikert sowie Signalmann Lothar Richter in Melsungen im Einsatz. Neun bis zwölf Tage, schätzt der Profitaucher, werden sie für ihre Arbeit benötigen. Gearbeitet wird von 8 bis 18 Uhr, auch an Wochenenden.

Weil die Arbeit in der gut 37 Grad warmen, dunkelgrauen und zähen Masse körperlich sehr anstregend ist, bleibt jeder Taucher zwei Stunden im Turm. Dann wird er heraufgezogen und übernimmt eine der anderen Aufgaben im Team.

Jedes Jahr zum Arzt

Die Dauer des Tauchgangs sei abhängig von der Schwere der Arbeit und auch von der Temperatur, sagt Richter. Mindestens einmal im Jahr muss jeder Taucher zum Arzt. "Wenn der sagt: Es ist Schluss, dann ist Schluss", meint der 48-Jährige, der seine Tauchausbildung bei der Bundeswehr erhielt. Später arbeitete er als Taucher im Meer an Ölplattformen - unter anderem in Südafrika. Seit 18 Jahren nun taucht er in Kläranlagen.

Wer nach zwei Stunden wieder nach oben gezogen wird, ist klatschnass durchgewitzt. Auch die 50 Kilogramm zusätzliches Gewicht durch den gasdichten Tauchanzug, durch den schweren Helm, Bleigewichte an Füßen und Weste sowie der Pressluftflasche als Notsicherung wieder loszuwerden, ist eine echte Erleichterung.

HNA - Hessische/Niedersächsische Allgemeine

1 Kommentar:

Hamburgertaucher hat gesagt…

Noch ein Blog
der über einen Taucher im Klärwerk berichtet.